Die archäologisch - geophysikalische Prospektion bietet die Möglichkeit einer raschen und vergleichsweise kostengünstigen, zerstörungsfreien Vorerkundung und Dokumentation archäologischer Fundstellen. Besonders geomagnetische und geoelektrische Methoden haben sich in der Archäologie bewährt und werden von VIAS in Kooperation mit der Archeo Prospections® (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) seit mehreren Jahren durchgeführt. Mit speziellen Meßsystemen werden physikalische Eigenschaften des Untergrunds in einem engen Raster gemessen. Nach Umwandlung der Messdaten in digitale Bilder ist das Ergebnis bereits wenige Minuten nach Abschluss der Messungen im Feld beurteilbar. Die anschließende archäologische Interpretation der Messbilder führt zu detaillierten Plangrundlagen oder dreidimensionalen Interpretationsmodellen der im Untergrund lokalisierten archäologischen Strukturen.

Die geomagnetische Prospektion beruht auf der Messung kleinräumiger Veränderungen der Stärke des Erdmagnetfeldes. Sie wird standardmäßig in einem Raster von 50 x 12.5 cm vorgenommen, um auch kleine Anomalien (Pfostengruben) zu erfaßen. Die magnetische Prospektion ist das effizienteste Verfahren zur Erkundung von großflächigen Bodendenkmalen in homogenen Böden. Gräben oder Gruben, Herde und Öfen, Stein- und Ziegelmauern, Pfostengruben und Reste von Schwellbalkenbauten lassen sich mit diesem hochauflösenden Meßsystem mit automatischer Positionierung und Datenerfassung prospektieren.

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Das verwendete Meßsystem MEP750 mit 5 Cäsiumsensoren (Meßauflösung 0.001 nT) auf einem unmagnetischen Meßwagen ist das derzeit weltweit genaueste und effizienteste im archäologischen Einsatz stehende Gerät.

     

Magnetogramme mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen in Österreich.


Magnetogramm der dreifachen mittelneolithischen (ca. 4800- 4500 v.Chr) Kreisgrabenanlage Glaubendorf II, eines der ältesten Monumentalbauwerke Mitteleuropas. Die drei Gräben haben einen mittleren Durchmesser von 109, 90 und 71 m und sind noch 3.5 bis 4.5 m breit erhalten. Im Inneren der durch fünf Grabenunterbrechungen zugänglichen Kreisgrabenanlage stand eine blickdichte konzentrische Palisade mit 53 m Durchmesser, die Eingänge im Westen und im Osten aufweist.